Bei der Anaplasmose des Hundes handelt es sich um eine unterdessen auch in Deutschland auftretende Infektion von Hunden. Der Erreger ist Anaplasma phagozytophilum, der von Zecken (Ixodes ricinus, Holzbock) auf Hund, oder auch Mensch übertragen wird. Der Name Canine granulozytäre Ehrlichose (CGE) begründet sich durch das Auftreten von bestimmten charkteristischen Erregerstadien, die im Zellplasma bestimmter Blutzellen (Granulozyten, Fraktion der weißen Blutkörperchen)) parasitieren. Anaplasma phagozytophilum parasitiert in weißen Blutzellen und führt zu deren Schädigung und Zerstörung. Die Inkubationszeit beträgt etwa eine Woche.
Vorbericht und Klinik
Anaplasma phagozytophilum wird durch den Holzbock (Ixodes ricinus) übertragen. Der Erregerbleibt zunächst in den Speicheldrüsen der Zecken und wird mit der nächsten Blutmahlzeit an ein anderes Tier (Hund oder Pferd) oder den Menschen weiter gegeben.
Nach der Infektion kommt es innerhalb weniger Tage zur Erhöhung der Körpertemperatur auf 40-41°C für ca. 3 Tage. Danach fällt die Körpertemperatur wieder auf Normalwerte ab. Beim weiteren Fortschreiten der Erkrankung treten erneut Fieberschübe in Abständen von 2-3 Wochen auf, begleitet von unspezifischen Symptomen wie Appetitlosigkeit und Abmagerung, Depression und auffälliger Lustlosigkeit.
In dieser Phase wird die Krankheit leider oft nicht erkannt, da die Symptome – bis auf die Fieberschübe – relativ unspezifisch sind.
Diagnose
Ein wichtiger Hinweis für das Vorliegen dieser Erkrankung ist die Verminderung der Blutplättchen (Thrombozytopenie). Auch kann im Blutbild eine Verminderung der Erythrozyten (roten Blutzellen) auffallen. Klinisch zeigen sich Milz- und/oder Lebervergrößerung begleitet von Übelkeit und Atemnot. Befindet sich das Tier nicht in einer Fieberphase zeigt jedoch eine Thrombozytopenie, so sollte das Blut mittels genetischer Analysen (PCR) untersucht werden. Ein Antikörpernachweis mittels Immunfluoreszenz-Test (IFT) ist ab dem 20. Tag nach der Infektion möglich und gibt einen Hinweis ob sich das Tier mit dem Erreger befallen ist.
Je früher die Diagnose gestellt wird, umso besser die Heilungschancen.
Therapie
Eine antibiotische Therapie mit dem Doxycyclin über drei Wochen wird empfohlen.