Die Leishmaniose zählt zu den am häufigsten nach Deutschland eingeschleppten Infektionskrankheiten aus dem mitteleuropäischen Raum. Leishmanien sind Parasiten. Die canine Leishmaniose wird durch den Stich der Sandmücken übertragen. Die Inkubationszeit beläuft sich auf mindestens 2 Monate. Das Schlimme an der Leishmaniose ist, daß die Krankheit häufig erst Jahre nach der Inkubation ausbricht, wenn niemand mehr an den Aufenthalt in einem Urlaubsland denkt. Besonders Tiere aus dem Ausland – vorrangig aus dem Mittelmeerraum – tragen den Erreger in sich, ohne daß es zu Krankheitssymptomen kommt. Das sollte man sowohl beim Import von Hunden aus fremden Ländern, wie auch bei Urlauben mit dem eigenen Hund, bedenken.
Symptome und Krankheitsverlauf
Je nach Verbreitungsgebiet gibt es verschiedene Erreger sowie Krankheitsverläufe. Erste Symptome können Durchfall, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Haut- sowie Fellveränderungen, Lahmheit und Fieber sein. Man kann in dieser Phase eine Vermehrung der Leishmanien in den weißen Blutkörperchen, und, damit verbunden, eine Anämie (Blutarmut) feststellen. Nicht selten ist der Hund von offenen Hautwunden befallen, die vermehrt am Kopf, sowie an den Beinen auftreten. Diese schlecht heilenden Wunden verkrusten, brechen aber immer wieder auf. Haarausfall und damit vernbunden kahle Stellen sind eine weitere Folge. Zudem sind Augenerkrankungen, Nasenbluten und geschwollene Lymphknoten häufig erkennbare Symptome. Auch andere Organe wie die Leber, Nieren oder der Darm können in Mitleidenschaft gezogen werden. Gelenk-, Muskel- und Nervenentzündungen sind weitere Beispiele möglicher Symptome.
Medikamente und Heilungschancen
Die Behandlung der caninen Leishmaniose ist häufig sehr langwierig und teuer. Eine vollständige Heilung ist in der Regel nicht möglich, vielmehr konzentriert sich die Behandlung auf die Elimination der Erreger und die Stärkung der körpereigenen Abwehr.
Nicht selten endet die Erkrankung trotz intensiver Therapie tödlich. Viele der verwendeten Medikamente haben starke Nebenwirkungen. Eines der meistverwendeten Medikamente ist Glucantime -, welches per Injektion an 20-30 Tagen hintereinander verabreicht wird. Magen-Darm-Beschwerden und schmerzhafte Schwellungen an den Einstichstellen sind mögliche Nebenwirkungen. Seit 2004 ist Miltefosin zur Leishmaniosebehandlung in Deutschland zugelassen. Auch hierbei können Magen-Darm-Probleme als mögliche Nebenwirkungen auftreten. Zumeist mit einem anderen Medikament in Verbindung oral verabreicht wird Allopurinol.
Vorbeugung (Impfschutz)
Eine ganz einfache vorbeugende Maßnahme ist die Tatsache, daß man den Hund einfach nicht mit in gefährdete Gebiete nimmt bzw, daß man sich keinen Hund aus dem Mittelmeerraum zulegt. Will man auf beides nicht verzichten, so sollten folgende Vorsorgeregelungen getroffen werden: Da die Sandmücken nur bei Temperaturen über 20°C sowie in der Nacht unterwegs sind, sollte man den Hund in dieser Zeit möglichst nicht raus lassen sowie Fenster und Türen mit Mückennetzen verhängen. Im Ausland hilft zudem ein Mückenspray, welches für ein paar Stunden wirkungsvoll ist. In Deutschland besteht der Schutz, der wirkungsvoll ist, in einem Protektor-Halsband, das gleichzeitig vor Flöhen und Zecken schützt.(z.B. Scalibor), sowie in Spot-on -Präparaten wie Exspot oder Advantix.
Wie bereits erwähnt, gibt es Hunde, deren Leishmaniosetest positiv war, bei denen es aber noch nicht zum Ausbruch der Krankheit gekommen ist. Diese Tiere sollten nach Möglichkeit nicht geimpft oder narkotisiert werden, da dadurch unter Umständen ein Leishmanioseschub ausgelöst werden könnte.
Unterdessen gibt es für Hunde, die lange oder häufig in exponierten Gebieten leben, eine Leishmanioseimpfung (Canileish). Diese wird direkt nach einem negativ ausgefallenen Bluttest durchgeführt. Die Grundimmunisierung beträgt 3 Impfungen, jeweils im Abstand von 3 Wochen, mit folgenden jährlichen Auffrischungsimpfungen.