Ehrlichiose

Erreger und Pathogenese
Ehrlichia canis ist ein zur Gruppe der Rickettsien gehörendes Bakterium, das in den weißen Blutkörperchen parasitiert. Die Übertragung erfolgt durch die Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus).

Eine Ehrlichiose kann überall da auftreten, wo man die Braune Hundezecke antrifft. Dies ist ab Frankreich südwärts in allen europäischen Mittelmeerländern einschließlich Portugal möglich. Aber auch infizierte, eingeschleppte Zecken sind ein recht großes Infektionsrisiko.
Heute kann man nicht mehr damit rechnen, daß die sog. Mittelmeerkrankheiten sich alleine auf den Mittelmeerraum beschränken, da durch viele Urlaubsreisen und durch das Verbringen von Hunden aus dem südeuropäischen Ausland nach Deutschland die Erreger transportiert werden.

Klinische Symptomatik
Nach einer Inkubationszeit von 8 – 20 Tagen beginnt das ein- bis vierwöchige akute Stadium, das sehr unspezifische Symptome zeigt (schlechtes Allgemeinbefinden, Fieber, Milzvergrößerung). Nach dem akuten Stadium gibt es verschiedene Verlaufsmöglichkeiten. Einige Hunde können den Erreger eliminieren, andere durchleben die Infektion subklinisch oder chronisch. Bei der chronischen Infektion sieht man als Folge einer Thrombozytopenie (Mangel an Blutplättchen) erhöhte Blutungsneigung mit oft punktförmigen Einblutungen auf Haut und Schleimhäuten. Auch Nasenbluten, Blut im Urin und Kot, Milzvergrößerung und Ödeme an den Gliedmaßen werden beobachtet.

Therapie
Doxicyclin ist das Mittel der Wahl.
Doxicyclinhyclat, Ronaxan®,
2 x tgl. 10 mg/kg KGW p.o. über 28 bis 42 Tage
In schweren Fällen kann zusätzlich am 1. + 14. Tag eine Injektion Carbesia® (bis 6 mg/kg, s.c.) gegeben werden. Weiterhin ist auch die parenterale Verabreichung von Doxicyclin möglich, verbunden mit Bluttransfusionen und Gaben von immunsupprimierendem Prednisolon.
Die symptomatische Therapie entspricht dem klinischen Bild.

Prophylaxe vor Stichen der Braunen Hundezecke
Rhipicephalus sanguineus kommt  in trockenen und warmen Regionen vor. Besonders oft anzutreffen ist diese Zeckenart in Südeuropa. Hier hilft dann beim Hund der Einsatz von Spot-on-Präparaten zur Prophylaxe.
Die braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) kann in allen Entwicklungsstadien Ehrlichien übertragen.